Cannabidiol (CBD) als Medizin

Cannabidiol (CBD) – therapeutisch wirksam?

Neben Delta – 9 -Tetrahydrocannabinol, welches auch als THC oder „Dronabinol“ bekannt ist, ist in der Hanfpflanze ebenfalls der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) enthalten. Jedoch im Vergleich zu THC ist dieser Pflanzenstoff kaum psychoaktiv und demzufolge auch kein Betäubungsmittel. Aufgrund dessen bestehen für diesen Wirkstoff im Gegensatz zu Cannabis und THC keine rechtlichen Beschränkungen. Im Gegenteil durch seine eher therapeutische Wirkung findet CBD in der modernen Medizin eine breite Verwendung.

Medizinische Einsatzgebiete von CBD und anderen Cannabinoiden laut Hanf Institut (hanfinstitut.at)

Medizinische Einsatzgebiete von CBD und anderen Cannabinoiden laut Hanf Institut (hanfinstitut.at)

CBD ohne berauschende Wirkung

In der heutigen Zeit werden hauptsächlich Marihuana und Haschisch als Genussmittel wegen ihrer berauschenden Wirkung konsumiert. Aufgrund seines hohen THC-Gehaltes im Marihuana wirkt dieses Cannabisprodukt stark berauschend. Der Genuss führt zu einem Zustand, der auch landläufig unter der Bezeichnung „High“ bekannt ist. Im Gegensatz dazu ist im Haschisch ein hoher Anteil an CBD enthalten. Dieser kann zur Hemmung der Wirkung des THC führen. Daneben kann aber auch das im Cannabis enthaltene CBD Psychosen und Schizophrenie entgegen wirken.

In den meisten Ländern ist der Besitz, Handel und natürlich auch Konsum von Marihuana und anderen Cannabisprodukten, insbesondere Haschisch und auch Haschischöl, verboten. Lediglich in Uruguay, den Niederlanden und einigen Bundesstaaten der USA ist Cannabis teilweise legalisiert.

CBD-Einsatz bei Epilepsie

In den USA wurden verschiedene Studien hinsichtlich dem Einsatz von CBD bei Epilepsieanfällen bei Kindern durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Forschungen waren zufriedenstellend. Aufgrund dessen entwickelte sich eine Elternbewegung, welche dazu führte, dass der Einsatz von CBD in 11 Bundesstaaten legalisiert wurde. Daneben gilt dort in weiteren 23 Staaten Cannabis als Medizin.

Medizinischer Einsatz von CBD 

Die unterschiedlichsten Studien über den Einsatz von CBD als Medizin sind in den wenigsten Fällen belegt. In der Regel werden hier bisher meist Erfahrungsberichte, Zellversuche oder auch Tierexperimente herangezogen.

Bekannt ist, dass CBD eine entkrampfende Wirkung hat. Dieser Tatsache zu Folge bildet dieser Wirkstoff neben THC den Grundbestandteil für das Medikament Sativex. Es wird zur Behandlung von Spastiken bei der Multiplen Sklerose (MS) eingesetzt. Daneben kann eine Verabreichung von CBD auch bei anderen Bewegungsstörungen (Dystonien), beispielsweise bei einer Parkinson-Erkrankung Linderung erreichen. Bisher wird CBD erfolgreich bei Epilepsieerkrankungen, ebenso epileptischen Anfällen und unter anderem auch bei dem Angelmann-Syndrom eingesetzt.

Da CBD laut Forschern ebenfalls eine antipsychotische Wirkung ausweist werden zurzeit die unterschiedlichsten Medikamentenstudien mit Schizophrenie Patienten durchgeführt. Daneben kann CBD auch noch mehr. Bekannt ist ebenfalls die entzündungshemmende Wirkung. Der Einsatz kann hier unterschiedlich erfolgen, beispielsweise bei Asthma, unterschiedlichen Autoimmunkrankheiten, Arthritis und oder auch chronischen Darmerkrankungen.

Ähnlich wie Diazepam hat auch CBD Berichten zufolge eine angstlösende und krampflösende Wirkung. Gute Erfahrungen wurden auch beim Einsatz gegen Übelkeit gemacht. Hervorzuheben wären dabei auch die neuroprotektiven und antibakteriellen Eigenschaften. So kann ein Einsatz bei Rinderwahnsinn (BSE) eine Anhäufung von Prion Proteinen verhindern.

Es bestehen ebenfalls Vermutungen, dass der Wirkstoff CBD das Risiko von Diabetes herabsetzen kann. So wird davon ausgegangen, dass hier CBD einen präventiven Effekt von Cannabis hervorruft. Dabei konzentrieren sich konkrete Forschungen auf ein weiteres Cannabinoid – THCV.

Zum Video: CBD Kauf CBD als Medizin, Therapeutische Wirksamkeit von CBD

Relativ wenige Nebenwirkungen 

Erfolgte Medikamentenstudien hinsichtlich Epidiltex belegen einige auftretende Nebenwirkungen bei einer medikamentösen Behandlung mit CBD. Es kann dabei Benommenheit und auch Müdigkeit auftreten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich das Essverhalten, wie Appetitlosigkeit oder auch eine erhöhte Nahrungsaufnahme, ändert. Damit verbunden ist dann auch eine Gewichts zu- oder abnahme. Bei Kindern sind bisher keine Langzeitwirkungen bekannt.

Meist erfolgt der Einsatz von CBD in verhältnismäßig hohen Dosierungen. In solchen Fällen können die Enzyme CYP2C19 und auch CYP2D6 gehemmt werden. Dadurch kann dann der Abbau verschiedener Medikamente verlangsamt oder die Konzentration und Wirkung gesteigert werden. 

CBD als Medikament ist verschreibungspflichtig 

In der Regel kann ein Arzt CBD als Medikament verschreiben. Dieses ist dann als Rezepturarzneimittel in Apotheken erhältlich. Da CBD nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, ist demzufolge auch kein Betäubungsmittel-Rezept notwendig. Allerdings ist die Verordnung dieses Medikaments immer auf Privatrezept empfehlenswert, da in der Regel die Krankenkassen nicht automatisch die Bezahlung übernehmen. Mitunter können dann Regressforderungen an die Ärzte ergehen. Jedoch sollte immer im Nachhinein eine Antragsstellung auf Erstattung der Kosten erfolgen. In Einzelfällen kann es nach eingehender Prüfung zu einer Kostenerstattung kommen.

Im Handel sind daneben auch CBD-haltige Hanföle erhältlich. Diese weisen einen Gehalt unter 0,2 % THC auf. Der Verkauf dieser Öle ist legal. Verwendung finden sie als Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika. Teilweise können die Präparate auch eine medizinische Wirkung haben. Allerdings darf hier kein Verkauf als Medizin erfolgen. Es sollte dabei auch eine Verwechslung der CBD-haltigen Hanföle mit den stark THC-haltigen und daneben auch illegalen Cannabisölen ausgeschlossen werden. Solche Cannabisöle sind auch unter der Bezeichnung „Haschischöl“ bekannt.

Hanfpflanzen als Medizin 

Die medizinische Wirkung von Hanfpflanzen ist bereits seit über 5.000 Jahren bekannt. Bisher konnten 489 Bestandteile in der Hanfpflanze nachgewiesen werden. Dazu gehören unter anderem Terpene, Flavonoide, ebenso Phytocannabinoide, mit über 70 an der Zahl. Am bekanntesten davon sind neben Cannabidiolen (CBDs) auch die Cannabinole (CBNs), Tetrahydrocannabinole (THCs) und auch Cannabigerole (CBGs).

Für die berauschende oder psychoaktive Wirkung des Cannabis ist das Tetrahydrocannabinol (THC) verantwortlich. Dabei bindet THC zur Aktivitätsentfaltung an den CB1 oder CB2-Rezeptor, dem sogenannten Endocannabinoidsystem, an. Hingegen bindet Cannabidiol, der gar nicht bis schwach psychoaktive Wirkstoff der Hanfpflanze, an verschiedene Rezeptorensysteme an. 

Im Gegensatz zu THC ist CBD gut verträglich und spielt daher auch bei der Selbstmedikation eine besondere Rolle, da diese Komponente eine entzündungshemmende, antischizophrene und antiepileptische Wirkung aufweist. Es treten dabei keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.

Medizinisches Marihuana mit Rezept

Foto: Medizinisches Marihuana mit Rezept

Anbau von Nutzhanf ist legal

Da Nutzhanf (besonders spezielle Sorten Nutzhanf) reich an CBD und der Gehalt an THC verhältnismäßig niedrig ist, ist der Anbau erlaubt. Eine hohe Konzentration von Cannabidiol ist im oberen Teil der Hanfpflanze zu finden und ebenfalls in den Blättern.

Der Pflanzenstoff kann nach der Ernte auf unterschiedliche Weise gewonnen werden. Entweder erfolgt die Extraktion der Pflanzenteile, ebenfalls besteht die Möglichkeit die Pflanzenteile für Auszüge in Öl einzulegen.

Damit die Qualität des CBD hochwertig ist, sollte eine CO2 Extraktion erfolgen. Mithilfe dieses hitzefreien Verfahrens bleiben alle enthaltenen Pflanzenstoffe, ebenso Phytocannabinoide, allerdings mit Ausnahme von THC, erhalten. 

Fundierte Wirkungsweise von CBD

Ähnlich wie Capsaicin erfolgt durch CBD die Stimulation des Vanilloid-Rezeptors Typ 1. Dadurch wird die schmerzhemmende Eigenschaft des CBDs erhöht. (Bisogno et al. 2001) 

Durch eine Anbindung von CBD an den Nucleosid-Transporter-1 erfolgt ausschließlich eine Verstärkung des Adenosin-Signalwegs. Im Nachhinein wird dann eine erhöhte Ausschüttung von Neurotransmittern, wie Noradrenalin und Adrenalin aufeinander abgestimmt. Durch verschiedene Tierversuche konnte daneben ebenfalls belegt werden, dass durch die CBDs eine Reduzierung der Entzündungsparameter TNF-alpha möglich ist. (Malfait et al. 2000)

Weiterhin kann eine Ergänzung der entzündungshemmenden Wirkung erfolgen, wenn eine Anbindung von CBD an den Rezeptor GPR55 stattfindet. (Li et al. 2013)

Alle Cannabinoide, auch CBD gelten als wichtige Radikalfänger und sind daher für den Schutz der Zellen von Bedeutung.

Anwendungsmöglichkeiten

CBDs können vielseitig eingesetzt werden. Angefangen bei Stress über Burn out, Schlafstörungen, Epilepsie, schizophrenen Psychosen bis hin zu Angststörungen, Entzündungen und entzündungsbedingten Schmerzen kann der Einsatz erfolgen. Ebenfalls kann eine Linderung bei Übelkeit, Erbrechen, Migräne und Neuropathien geschaffen werden. Unterstützend können CBDs auch bei einer Abhängigkeit von beispielsweise THC, Alkohol, Nikotin, Opiaten oder Schlafmitteln wirken. Sie können als Appetitanreger Verwendung finden oder zum antioxidativen Schutz der Zellen.

Dosierungsempfehlung

Die entsprechende Dosierung von CBD ist immer abhängig vom jeweiligen Einzelfall. Sie kann dabei schnell zwischen 150 und 800 mg pro Tag variieren. Bereits eine niedrige Dosierung von Cannabidiol kann das Wohlbefinden und die Vitalität verbessern. Auch hierbei ist die Einnahmemenge immer individuell festzusetzen. Apotheker und Ärzte empfehlen anfangs die Einnahme von 5 – 10 Tropfen jeweils 1 – 3 mal täglich. Die Tropfen sollten dabei unter die Zunge gegeben und dort eine etwa eine Minute belassen werden. Eine weitere Anpassung kann dann je nach Bedarf vorgenommen werden.

Packungsgrößen

Normal erfolgt immer eine Standardisierung von CBD-Konzentraten,- Extrakten- und Ölen auf eine Carbonsäureform Cannabidiol/CBDa oder daneben auch als reines CBD.

Hanfextrakte mit einer Konzentration von 5 % werden auf 500 mg (CBD) und Extrakte mit einer Konzentration von 10 % auf 1000 mg (CBD/) usw. standardisiert. Dies gilt für alle Hanfextrakte, die durch eine CO2- Extraktion gewonnen wurden. 

In einem Gebinde von 10 ml sind normalerweise ungefähr 275 Tropfen enthalten. Bei einer Einnahme von 2 x 5 Tropfen eines 10% igen Konzentrats werden dem Körper dann ca. 2 x 18,5 mg CBD zugeführt. 

Wichtiger Hinweis 

Die hier aufgeführten Fakten sollen ausschließlich nur zur Information dienen. Sie stellen keine Diagnose oder Behandlungsmöglichkeiten dar. Grundsätzlich ist immer eine fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker notwendig. Von Eigendiagnosen oder einer eigenständigen Behandlung von Krankheiten wird dringendst abgeraten. Bei allen auftretenden Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Sämtliche angeführten oder abgebildeten CBD-Produkte, sowie Mikronährstoffe dienen generell nur als Aroma Öle zur äußeren Anwendung. Sie können auf keinen Fall ein verordnetes Medikament ersetzen. Ebenfalls wird vor einer Einnahme während einer Schwangerschaft oder Stillzeit gewarnt. Weiterhin besteht auch keine Garantie auf Vollständigkeit, Aktualität und/oder Richtigkeit der Texte.

Die Einnahme von Cannabidiol kann den Abbau von anderen Medikamenten verlangsamen oder anderweitig beeinträchtigen.

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